
Leiterin der Mechanischen Fertigung

Die Herausforderung
Ein strukturiertes Instandhaltungsmanagement ist eine entscheidende Stellschraube für Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit im laufenden Produktionsbetrieb. Schon vor Jahren hat die Heinz Schwarz GmbH & Co. KG (Preußisch Oldendorf) deshalb detaillierte Wartungspläne für jede Maschine entwickelt und definiert.
„Vor drei Jahren haben wir nochmals alles auf den Kopf gestellt, alle Pläne überprüft und für jede Maschine im Detail als Arbeitshilfe für die Maschinenbediener und den Service alle notwendigen Punkte beschrieben“, schildert Anne Theile-Wielage, Leiterin der Mechanischen Fertigung bei Heinz Schwarz.
Seit einigen Jahren ist an jeder Maschine ein eigenes Logbuch griffbereit, in dem laufend Daten zu Wartungen, Fehlermeldungen, außerplanmäßigen Standzeiten und mehr festgehalten werden. Die Datenbasis war also in sehr guter Tiefe vorhanden – allerdings mangels Alternativen in Form von Excel-Listen noch nicht in optimaler Form.
Sich daraus ergebende Problemstellungen:
Monatliche Inspektion anhand von Ausdrucken
Dokumentation zum Beispiel für Audits auf Papier
Wartungsaufgaben werden per Outlook delegiert
Gegründet
Mitarbeiter
Millionen Euro Umsatz
Lösungsfindung
Unsere Geschäftsführung war sofort interessiert, da das Produkt direkt verfügbar war, lange Eigenentwicklungen ersparte und zudem die räumliche Nähe zu Bielefeld für WERKBLiQ sprach.
Durch die Situation reifte seit einiger Zeit der Wunsch, das Instandhaltungsmanagement zu digitalisieren, um Informationen schneller und effizienter verfügbar zu machen sowie um detailliertere Auswertungen zu ermöglichen. „Dazu hatten wir bereits ein umfassendes Lastenheft entwickelt, mit dem Ziel, durch unsere IT eine Eigenlösung zu entwickeln, die unsere Erwartungen erfüllt – bis hin zu einem Ticketsystem für unsere interne Instandhaltung“, schildert Anne Theile-Wielage weiter.
Dass die Eigenentwicklung, gleichsam ab Null beginnend, aufwendig werden würde, war dem Unternehmen klar. Umso hellhöriger wurde man, als sich 2016 auf der FMB Zuliefermesse in Bad Oeynhausen der erste Kontakt zu WERKBLiQ ergab. Schon zu diesem Zeitpunkt erfüllte die Instandhaltungsplattform einen signifikanten Anteil der bei Heinz Schwarz skizzierten Anforderungen, weitere offene Themen waren bereits in der Roadmap verankert und teilweise sogar schon in der Entwicklung.

Die Entscheidung
Aus ersten Gesprächen erwuchs schnell konkretes Interesse: Im Februar 2017 begannen mehrwöchige Testinstallationen der WERKBLiQ-Plattform an zwei Maschinen. Die Erfahrungen waren auf Anhieb vielversprechend: „Wir konnten bei derEntwicklung massiv mitwirken und das System mitgestalten".
Die Art der Zusammenarbeit, die Flexibilität und die offene Kommunikation mit dem jungen WERKBLiQ-Team haben uns von Beginn an überzeugt, das gilt auch heute noch in der laufenden Nutzung, etwa im Kontakt mit der telefonischen Hotline“, unterstreicht Anne Theile-Wielage. Mit der nächsten Entwicklungsstufe der Plattform schlossen sich im Sommer 2017 weitere Tests an, im September folgt dann bereits der offizielle Vertragsabschluss.
In der anhaltenden Kooperation hat Heinz Schwarz stetig Praxiserfahrungen geliefert, die mit WERKBLiQ im regelmäßigen Austausch diskutiert wurden. Ein großer Teil dieser Themen wurde als Projekt in die Roadmap übernommen, was zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Nutzer- und Prozessfreundlichkeit führte.
Von der engen konzeptionellen Zusammenarbeit haben somit beide Seiten profitiert und letztlich das System an sich.
Das Ergebnis
Der gesamte Wartungsprozess läuft somit deutlich transparenter, effizienter und reibungsloser ab, auch die Akzeptanz der Mitarbeiter für die Verwendung der Plattform ist sehr hoch. Schnell haben die Maschinenbediener erkannt, welche Vorteile im Arbeitsalltag die digitale Plattform bringt, von schnelleren Abläufen bis zu weniger Papierkram, etwa bei der Bearbeitung von Tages- und Monatsberichten.
Allein die monatlichen Inspektionspläne für zwölf Fräsmaschinen, die nun digitalisiert und nicht mehr in Papierform bearbeitet werden, bedeuten einen beachtlichen Vorteil: Die Kostenersparnis durch den verringerten Zeitaufwand beläuft sich auf mehr als 1.000 Euro p.a. – nur ein Beispiel für geldwerte Vorteile aufgrund des intelligenten Instandhaltungsmanagements.
Es werden derzeit etwa 25 Maschinen über WERKBLiQ abgedeckt. Darunter befinden sich Fräsmaschinen unterschiedlicher Größen, von Klein- bis Portalfräsen, sowie Pressen mit unterschiedlichen Einsatzzwecken. Mit der Implementierung des Objektmanagements wird das System weiter ausgeweitet, auf Betriebsmittel aller Arten, die eine Instandhaltung erfordern.
Nächste Schritte
Wir sind gespannt darauf, mit WERKBLiQ die nächsten Schritte zu gehen.
Die digitalisierte Instandhaltung ist somit bei Heinz Schwarz schon jetzt fest verankert. „Die Vorteile sprechen für sich. Eine wesentliche Voraussetzung für den Erfolg des Projektes ist allerdings, dass man klare Verantwortlichkeit benennt und sich jemand den Hut aufsetzt, um die Implementierung erfolgreich voranzuführen. Bei uns hat ein Mitarbeiter aus der Stabstelle Prozessoptimierung diese Aufgabe übernommen“, sagt Anne Theile-Wielage. „Allein, dass wir jetzt jederzeit Auditfähig sind, ohne Vorbereitungszeit oder nochmalige Sichtung der Unterlagen mit dem damit verbundenen Zeitaufwand, spricht für sich!“
Ein weiterer wesentlicher Vorteil aus Ihrer Sicht ist, dass sie jederzeit mit einem schnellen Blick den aktuellen Maschinenstatus überwachen kann – selbst von unterwegs. Aus der Nutzung der WERKBLiQ Plattform haben sich in der Zwischenzeit weitere Anforderungen ergeben, etwa im Bereich Ersatzteilmanagement. „Dazu gehören auch Themen, an die wir vor etwa anderthalb Jahren noch gar nicht gedacht hätten“, so Anne Theile-Wielage.
Über Heinz Schwarz GmbH & Co. KG
Das Unternehmen Schwarz Werkzeugbau wurde 1964 von Heinz Schwarz in Preußisch Oldendorf gegründet und hat sich bis heute zu einer der größten unabhängigen Werkzeugbaufirmen Deutschlands entwickelt. Das Leistungsspektrum umfasst den klassischen Werkzeugbau sowie die Komplettentwicklung bis hin zur Serienfertigung von Bauteilen.
Nach einem erfolgreichen Beitritt in die KDW-Gruppe ist das Unternehmen mit seiner neuen Unternehmensführung für die nächsten Jahrzehnte optimal aufgestellt. Alle relevanten Wertschöpfungsschritte deckt Schwarz mit eigenen Mitarbeitern und Maschinen ab. Zudem ist das Unternehmen in der Lage, alle relevanten Schritte im Produktlebenszyklus der Kunden abbilden zu können. So ergeben sich für alle Projektpartner signifikante Vorteile wie konzeptionell straffe Projekte, beschleunigte Entwicklungsprozesse und eine höhere Qualität dank weniger Schnittstellen.